Seit dem 1. Juli 1998 läuft das auf fünf Jahre angelegte Verbundprojekt VIROR (Virtuelle Hochschule Oberrhein), bei dem die Universitäten Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe und Mannheim gemeinsam ein multimediales Studienangebot aufbauen. Insbesondere soll dabei das Potential multimedialer Techniken zur Verbesserung und Effektivierung der Lehre und Studiermöglichkeiten genutzt, weiterentwickelt und evaluiert werden. Das Institut für Informatik und Gesellschaft, Abteilung Modellbildung und soziale Folgen, ist in VIROR im Bereich T1.1 (Informatik, Inhaltserstellung) beteiligt.
In diesem Rahmen bietet unsere Abteilung verteilte Lehrveranstaltungen zum Thema Informatik und Gesellschaft an. Im Sommersemester 1999 wurde in Freiburg eine Telelehrveranstaltung „Informatik und Gesellschaft” gehalten und über MBone an die Standorte Mannheim, Karlsruhe und Bonn übertragen. Genutzt wurde dabei das an der Universität Freiburg entwickelte Whiteboard dlb.
Darüber hinaus wurden Lehrmodule zum Thema Informatik und Gesellschaft, Software Engineering, Qualitätssicherung und Recht erstellt, die in Lehrveranstaltungen der entsprechenden Fachgebiete oder in größere Lehrmodule integriert werden können. Zur Erstellung der Lehrmodule werden die "Authoring on the Fly-Tools" (AOF) der Universität Freiburg verwendet. Die fertiggestellten Lehrmodule werden auf diesen Seiten dokumentiert und zum Download zur Verfügung gestellt.
Die Evaluation der Telelehrveranstaltung hat gezeigt, dass Lernen mit neuen Medien, die Beschäftigung mit interdisziplinären Fragestellungen und der didaktische Ansatz konstruktivistisch ausgerichteter Gruppenarbeit in der fachlichen Sozialisation der Informatik-Studierenden einen hohen berusfspraktischen Wert besitzen. Denn nach Aussagen ovn WirtschaftsvertreterInnen bereitet das eher technisch ausgerichtete Informatik-Studium häufig zu wenig auf die berufliche Praxis vor, in der die InformatikerInnen of in Teams arbeiten und mit wechselnden Partnern kommunizieren müssen. Ebenso eignet sich diese Lernsituation als Vorbereitung auf die sich gegenwärtig verändernden Arbeitsstrukturen:
Zunehmend wird - gerade im IT-Bereich - in internationalen Teams gearbeitet, zu deren Alltag es gehört, effizient über mehrere Standorte hinweg zu kooperieren.
Auf den Erfahrungen des bisherigen Projektverlaufs aufbauend, werden nun veteilte Seminare zur Frauen- und Geschlechterforschung in der Informatik angeboten, die neben synchronen Kommunikationsmitteln zusätzlich durch asynchrone Lernformen ergänzt werden. Die Seminare werden interdisziplinär und international durchgeführt, da Kontakte mit anderen Fachbereichen und ausländischen Universitätskulturen die Motivation der Studierenden zur Teilnahme sowie den angestrebten Lerneffekt erhöhen. Im Hinblick darauf konzentriert sich VIROR am IIG verstärkt auf hochschulartenübergreifende Kooperationen sowie auf die Erweiterung um wissenschaftliche PartnerInnen außerhalb des Verbundprojekts.
Im Wintersemester 2001/02 wurde ein hochschulartenübergreifendes verteiltes Seminar mit Videokonferenzschaltungen zu dem Themenkomplex "Technik und Geschlecht" durchgeführt, an dem neben dem IIG auch das Institut für Soziologie, die PH Freiburg, die EFH Freiburg sowie in Tübingen das Institut für Informatik und Gesellschaft und das Institut für Soziologie beteiligt waren. Ein weiteres Seminar zum Themenbereich "Geschlecht und Profession" ist für das Wintersemester 2002/03 geplant.
Das Fachgebiet Informatik und Gesellschaft integriert ingenieurwissenschaftliche, geisteswissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Inhalte und Methoden. Der interdisziplinäre Charakter des Fachgebietes erforderte die Entwicklung und Erprobung eines neuen mediendidaktischen Konzeptes. Die bei der Evaluation der Veranstaltung gewonnenen Erkenntnisse werden zur Entwicklung eines Lehrmoduls Informatik und Gesellschaft genutzt, der im Sommersemester 2001 an die anderen Standorte übertragen und mit AOF aufgezeichnet wird.
Eine Auflistung aller im Rahmen von VIROR angebotenen Lehrveranstaltungen finden sich hier.
Eine Anleitung zur Installation der AOF-Bausteine befindet sich hier.
Projektleitung: | |
MitarbeiterInnen: | Oliver Kaiser |
Christoph Taubmann | |
Léa Meyer | |
Christine Zimmer | |
Kooperationen: | Prof. Dr. Nina Degele, Institut für Soziologie, Universität Freiburg |
Prof. Dr. Cornelia Helfferich, Prof. Dr. Reinhard Lohmiller, Evangelische Fachhochschule Freiburg | |
Prof. Dr. Sylvia Buchen, Pädagogische Hochschule Freiburg | |
Dr. Cecile K. M. Crutzen, Faculty of Science and Technology, Open University der Niederlande, Heerlen | |
Finanzierung: | Land Baden-Württemberg: "Virtuelle Hochschule" |
Kontakt: |