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In den dekonstruktivistischen Strömungen der Gender Studies wird die Sichtweise, Geschlecht
als Konstrukt zu verstehen, bereits als selbstverständlich betrachtet. G&angige Geschlechterrollen,
Geschlechterinszenierungen und Geschlechterbeziehungen sind fragwürdig geworden. Ebenso
fragwürdig wie das Selbstverständnis der Menschen, positioniert zwischen Affe und Roboter.
Auch das Verhältnis der Geschlechter zueinander lässt sich als kulturell geformte Praxis, also
als eine Art "Artefaktizismus" begreifen. Donna Haraway und andere Cyberfeministinnen sprechen von einer
Implosion von Grenzüberschreitungen. Doch durch diese Implosion wurden auch neue Themen, Fragen und
Probleme aufgeworfen: Wie gestalten sich die Begegnungen von Hybriden untereinander? Wie gehen sie
miteinander um? Gibt es bei allen Grenzauflösungen und -verschiebungen keine Differenzen,
geschweige denn Divergenzen mehr? Wie kann mit Differenzen umgegangen werden, wenn die Tatsache des
Auf-einander-verwiesen-Seins nicht mehr geleugnet wird, ohne in Naturalisierungen, Biologisierungen,
Abspaltungen, Verdrängungen oder Macht- und Hierarchieaufbau zu verfallen?
In diesem Seminar soll nach "dekonstruktivistischen Differenzen" und gleichzeitig nach Zwischen- oder
Alternativpositionen gefahndet werden, die sich im Spannungsfeld zwischen Renaturalisierung, und dem
Ausrufen eines posthumanistischen Zeitalters bewegen.
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