IIG

Der Begriff der Information bezeichnet zunächst einfach die Tatsache, dass wir zwischen und in Gegenständen unserer Aufmerksamkeit Unterschiede machen können (also das Gegenteil von Redundanz), dass wir also wissen, wie das eine vom anderen zu trennen ist. Für verschiedene wissenschaftliche Disziplinen oder Fachausbildungen jedoch zeitigen diese Differenzen verschiedene Konsequenzen, je nach dem unter welchen Vorzeichen sie wahrgenommen werden. Die Informatik bsp. bezeichnet Information zunächst als den "Gewinn an Wissen bzw. beseitigte Ungewissheit" ohne allerdings den Begriff des Wissens und der Information allgemein bestimmen zu können. Der Informationsgehalt wird in einer basalen, nicht mehr weiter auflösbaren Informationseinheit, in "bit" (basic indissoluble information unit) gemessen. Allerdings ist das Erkennen solcher Unterschiede zwischen Informationseinheiten immer schon durch soziale Deutungsmuster geprägt. In einem interdisziplinären Seminar soll anhand von ausgewählten Texten aus verschiedenen Fachrich-tungen erörtert werden, welche Rolle Information in Rahmen von Kommunikation als Maß für bedeutsame Differenzen in unserer Aufmerksamkeit spielt. Der kybernetische Informati-onsbegriff sichert in diesem Zusammenhang die Anschlussfähigkeit der Diskussion zwischen Informatik und Soziologie. Je nach Interesselage ist weiterführend auch eine wechselseitige Einschätzung und Aufklärung wünschenswert, welche Ordnung sich eine sog. Informations-gesellschaft gegeben hat und inwiefern gerade die Informatiker und Informatikerinnen durch ihre Arbeit zu den wichtigsten Akteuren gehören. Dass die Folgen der informatischen Arbeit erheblichen gesellschaftlichen Regelungsbedarf hervorrufen, lassen insbesondere juristische Fragestellungen in diesem Zusammenhang erkennen. Zur Erörterung dieser Aspekte ist ein Chat-Termin mit Experten aus anderen Hochschulstandorten geplant.

• In diesem Seminar kann ein benoteter Schein für Informatik und Gesellschaft erworben werden.