Wintersemester 2005/06
Seminar: Hirnbilder-Geschlechterbilder
Die Erforschung von Geschlechterunterschieden im Gehirn steht heute (wieder) im Mittelpunkt der Rückführung des Verhaltens, der Leistungen und des Denkens von Männern und Frauen auf natürliche Ursachen. Diese Festlegung der Geschlechter-Dichotomie beruht auf der unreflektierten Annahme, dass körperliche Strukturen, i. d. Fall im Gehirn, die Grundlage unseres Verhaltens seien. Das Konzept des Embodiment beschreiben demgegenüber Prozesse der "Verkörperung von Erfahrung". Erfahrung und Lernen wirken beständig auf Struktur und Funktion des Gehirns ein (Stichwort Gehirnplastizität). Damit sind Gehirnstrukturen ebenso Resultat unterschiedlicher Erfahrungen in einer Welt, die bis heute Geschlechterstereotypen kulturell und sozial verfestigt.
Ich möchte in diesem Seminar Theorien, Forschungspraxen, widersprüchliche Befunde, ihre Präsentationen und Verwendungen in der Diskussion um die "erneute" Vergeschlechtlichung von Gehirn und Verhalten bearbeiten.
Literature:SCHMITZ, SIGRID. (2002): Hirnforschung und Geschlecht: Eine kritische Analyse im Rahmen der Genderforschung in den Naturwissenschaften.
In: BAUER, INGRID/NEISSL, JULIA (HG.) Gender Studies - Denkachsen und Perspektiven der Geschlechterforschung. Innsbruck-Wien-München: StudienVerlag, 109-126.
http://mod.iig.uni-freiburg.de/publikationen/publ2002.html#schmitz
spoken Languages
deutsch
Time
(preliminary discussion) 25.10.2005, 09:00–11:00
Frequency
weekly
Place
IIG Seminarraum, 2.OGFriedrichstr. 50, 2.OG
Speakers
HD Dr. Sigrid Schmitz
Link
http://mod.iig.uni-freiburg.de/lehre/13
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