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Visuelle Evidenzen


mit 
Prof. Dr. Jörg Pflüger
TU Wien, Fakultät für Informatik 
Inhalt: 
Angeblich sagt ein Bild mehr als 1000 Worte. Bezeichnenderweise ist diese Aussage selbst nur schlecht zu ›versinnbildlichen‹ und noch schwerer zu verstehen, obwohl wir einen vielbeschworenen »pictorial turn« erleben, der durch die (interaktiven) graphischen Möglichkeiten des Computers vorangetrieben wird. Visuelle Darstellungen sollen Übersicht in großen Informationsräumen und eine schnelle Erfassung von Zusammenhängen ermöglichen, d.h. nicht-diskursiv evidente Einsichten vermitteln. Im Vortrag will ich mich mit Sinn und Unsinn von Informationsvisualisierungen beschäftigen und deutlich machen, daß visuelle Evidenzen nichts Natürliches sind, sondern für bestimmte Bedürfnisse hergestellt werden (müssen) und damit auch dem Mißbrauch offen stehen. Ihre Wahr-Nehmung beruht auf wahrnehmungspsychologischen und kulturellen Voraussetzungen, durch die neben dem denotativen Bildinhalt auch konnotative Wirkungen transportiert und manipuliert werden können. 
 
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen! 
Zeit/Ort: 
Montag, 12.12.2005 14 Uhr c.t.
Seminarraum des IIG, Friedrichstraße 50, 2. OG rechts