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Lehre Angebot SS 2004

Von der „guten Hoffnung“ zum technischen Produktionsprozess:
zur Technisierung von Zeugung und Schwangerschaft
(3 ects)

DozentIn:
Bärbel Mauß

Inhalt:

Die sogenannten Reproduktionstechnologien, wie In-Vitro-Fertilisation- und die darauf basierenden präimplantationsdiagnostischen Verfahren, und nicht zuletzt die Ideen, menschliche Klone herzustellen, rahmen das Feld der menschlichen Fortpflanzung im Spannungsfeld zwischen klinischer Praxis und biomedizinischer Forschung neu. Heute dominieren Vorstellungen von Reproduktion als eines technologischen Prozesses. Die Technisierung der Fortpflanzung berührt das Geschlechterverhältnis in besonderer Weise. Gerade hier, wo sie nicht normgerecht funktionieren, werden traditionelle Entwürfe von Männlichkeit und Weiblichkeit angerufen. Der weibliche Körper wird zum Austragungsort medizinischer Ambitionen so beispielsweise im Feld der Pränataldiagnostik, in dem der weibliche Körper zum ’fetalen Umfeld’ degradiert wird.
Im Seminar sollen anhand von Forschungsliteratur aus der bio/medizinischen Forschung sowie von Sekundärliteratur aus der (feministischen) Wissenschaftsforschung die Entwürfe von ’Weiblichkeit’ und ’Männlichkeit’ und deren De/Stabilisierung im Kontext der Entwicklung der Reproduktionsmedizin - von der IVF bis zum Klonen - und pränataldiagnostischer Verfahren näher beleuchtet werden.