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Praktikum: Internet für GeisteswissenschaftlerInnen
Veranstalterinnen: Prof. Dr. Britta Schinzel, Léa Meyer, Eva Schletz
Institut für Informatik und Gesellschaft
Abteilung 1: Modellbildung und soziale Folgen
Friedrichstraße 50
79098 Freiburg i.Br.
http://mod.iig.uni-freiburg.de/

Kurzanleitung: FTP (file transfer protocol) 23.11.99

FTP ist (wie e-mail oder WWW) ein Internet-Dienst. Um damit zu arbeiten, benötigt man ein Anwendungsprogramm, das üblicherweise ebenfalls ftp heißt. ftp erlaubt es, Dateien von einem fremden (üblicherweise remote genannten) Rechner auf den eigenen zu übertragen (get) oder umgekehrt (put), wenn man eine entsprechende Berechtigung hat. ftp wird für zwei verschiedene Dinge genutzt:

  1. Man kann Dateien beliebig zwischen zwei Rechnern übertragen, wenn man auf beiden einen Account hat. Ihr könnt z.B. beliebig Dateien vom CIP-Pool auf euren Account auf sun2 im Rechenzentrum übertragen (oder umgekehrt). Damit könnt Ihr z.B. eine Word-Datei ins Rechenzentrum übertragen, um sie anschließend als Attachment einer e-mail zu verschicken.
  2. Sog. anonyme ftp-Server stellen Sammlungen von Dateien dar, die jede und jeder (ohne account auf diesem Rechner) mit get kopieren darf. Es können beliebige Dateien sein, von Texten über Software zu Bildern. Das Format einer Datei erkennt man üblicherweise an der Endung, die durch einen Punkt abgetrennt wird: zum Beispiel sind .ps, .gif oder .tiff Grafikformate, .tar ist ein ganzes Archiv (d.h. ein Dateibaum), .gz zeigt eine gepackte (d.h. speicherplatzsparende) Datei an, .tex und .doc sind Textformate (für Latex bzw. Word) usw. Ihr könnt mit den Dateien nur dann etwas anfangen, wenn die entsprechenden Anwendungsprogramme im CIP-Pool verfügbar sind. Als account-Name (User Id) gibt man bei anonymen ftp-Servern anonymous ein, als Paßwort üblicherweise seine e-mail-Adresse (wobei einige Server auch beliebige Zeichenketten akzekptieren).
Um mit ftp Dateien zu übertragen, muß man zunächst eine Verbindung aufbauen (open connection), die man am Ende unbedingt wieder schließen sollte. Neben get und put kann man mit den meisten ftp-Programmen auch noch andere Funktionen ausführen, z.B. neue Verzeichnisse anlegen oder Dateien umbenennen oder löschen. Außerdem kann man sich in den Dateibäumen auf dem lokalen und dem remote-Rechner "bewegen", d.h. in Ober- und Unterverzeichnisse "hineingehen".

ftp ist ein “altes” Protokoll, das aus einer Zeit stammt, in der man noch nicht über Verschlüsselung von Informationen im Zusammenhang mit dem (damals hauptsächlich für wissenschaftliche Zwecke genutzten) Internet nachdachte. Heute akzeptieren viele Rechner nur noch Verbindungen, bei denen die übertragene Information verschlüsselt, d.h. codiert wird. Auch die SUN2 im Rechenzentrum, auf der ihr einen Account habt, läßt nur verschlüsselte Zugänge zu. Die gängigste technische Lösung heißt secure copy (scp) und arbeitet mit secure shell zusammen. Sie ist allerdings aus zwei Gründen umstritten: einerseits ist es nach Meinung einiger ExpertInnen kaum sicherer als das bisherige ftp (bzw. telnet), da vor der eigentlichen Übertragung der Daten auch der Schlüssel selbst über dieselbe Leitung übertragen wird (und somit ebenfalls abgehört werden kann). Zum anderen gibt es für scp (noch) keine graphische Benutzungsoberfläche und ist damit für “NormalbenutzerInnen” nur umständlich bedienbar.

Im CIP-Pool in Raum A und C hat man eine recht benutzerfreundliche Lösung gefunden. Dazu müßt ihr zunächst secure shell starten und danach ftp (Start -> Programme -> ...). Ftp arbeitet dann wie scp, hat aber eine graphische Benutzungsoberfläche. Seine Bedienung ist dem von mir kopierten Faltblatt zu entnehmen.