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 Seminar Angebot SoSe 2001 


Wie riecht das Netz?

Das Seminar zielt darauf ab, anhand ausgewählter Texte ein Sensorium zu schaffen für soziologisch und philosophisch inspirierte Sichtweisen der Informatik und insbesondere der neuen Medien. Dafür sollen ideengeschichtliche Kontexte erarbeitet werden, um einen Einblick in verschiedene medienkritische Ansätze zu bekommen.

Eine populäre Ansicht vertritt z.B. das demokratische Potenzial globaler Vernetzung und begründet dies mit dem dezentralen, unabhängigen Charakter des Internet. Im virtuellen Leben herrsche im Gegensatz zu den Hierarchien des wirklichen Lebens ein quasi-anarchischer, urdemokratischer Zustand. Dabei wird die globale Verteilung der Ressource „Netz“, die über Zugang und Einfluss entscheidet meist ganz übersehen, ebenso werden subjektkonstitutive Wirkungen der ästhetischen Dimensionen von Wissen und Sagen kaum thematisiert. Um hier Zugänge zu schaffen, kann neben wissenschaftlicher Lektüre ebenso Material der Science Fiction hilfreich sein. Als empirisches Objekt bietet sich natürlich das Internet selbst an.

Einführende Literatur:

  • Bühl, A. (1998): Herrschaftsfrei und grenzenlos? Eine Politische Soziologie des Internet. In: Imbusch, P. (Hrsg.): Macht und Herrschaft. Leske + Budrich: Opladen.
  • Müller-Doohm, S. (2000): Kritische Medientheorie – die Perspektive der Frankfurter Schule. In: Neumann-Braun, K.; ders. (Hrsg.): Medien- und Kommunikationssoziologie. Juventa: Weinheim und München.

Hinweis: In dem Seminar kann ein I&G-Schein erworben werden.


gez. Prof. Dr. Britta Schinzel, Oliver Kaiser, M.A., Christoph Taubmann, M.A.

Zeit: Mo, 11-30.00
Beginn: 30.04.2001
Ort: Seminarraum 2.OG, Friedrichsstr.50